Blog zur Hebung des Niveaus der bildlichen Erotik

das bild von felicein rops unten heisst übrigens (wie das neue, das ich hier reinstelle) "die versuchung des heiligen antonius". antonius ging einst in die wüste, und wurde dort anscheinend von lauter schweinischen phantasien heimgesucht. im 19 jh. hat man sowas gerne gemalt, also bilder, die anstößigkeit und religion verbinden. da kam der antonius gerade recht.

Félicien Joseph Victor Rops (* 7. Juli 1833 in Namur; † 23. August 1898 in Essonnes (heute Corbeil-Essonnes) war ein belgischer Zeichner und Maler des Symbolismus.

Rops war zugleich Maler, Lithograph, Zeichner, Illustrator und Graveur und widmete sich gegen Ende seines Lebens sogar der Botanik.

Er war befreundet mit Charles de Coster und illustrierte dessen La Légende de Uylenspiegel.

Nachdem ihn sein Erfolg nach Paris geführt hatte, illustrierte er dort Werke bekannter Autoren wie Théophile Gautier, Alfred de Musset, Stéphane Mallarmé oder Charles Baudelaire.

1888 wurde er mit dem Orden der französischen Ehrenlegion geehrt. Dennoch wurden drei Tage danach einige seiner Bücher wegen „Verletzung der Moral“ beschlagnahmt.

Trotz dieser Referenzen wurde er lange Zeit wenig beachtet, da der erotische Charakter eines Teils seines Werkes ihm schadete. Der sozialkritische Gestus dieser Erotik wurde dabei übersehen. In seiner Heimatstadt Namur ist ihm ein Museum gewidmet, die dortige Jugendherberge ist in seiner Villa untergebracht.

Die Website belgischer Obödienzen benennt ihn als bekannten Freimaurer.

hab ich ein wenig an einem bild rumgespielt (GIMP RULES!)

16.Jahrhundert - die welt besteht aus Rom und venedig, das "finstere mittelalter" ist gerade vorbei. ein gewisser marcantonio raimondi stellt über 300 kupferstiche her, auf denen er zum einen die werke der antike neu darstellt.zum anderen produziert er auch die "modi", ein kleines buch bestehend aus 16 erotischen kupferstichen nach vorlagen von giulio romano. das bringt raimondi in den knast und pietro aretino, welcher zu den stellungen ein paar launige gedichte verfasst, kostet es die gunst des papstes. naja, von den original- modi ist nicht mehr viel erhalten, scheint mir, aber sie wurden ja bei zeiten kopiert und nachgeahmt, und sind eine art "kamasutra des westens".

bekannte ausgaben sind von agostino caracci, aretino und edouard-henry avril:

aretino, zum beispiel:


das ist carracci:


und das avril:

ist so eine idee von mir, das man erotische bilder auch mal mit ein wenig kunst und so verbinden kann. ich bin zwar selbst keine künstlerin (nicht mal fotographin), finde aber, das die erotik im bilde im moment verkommt. zum einen wirds schmuddel-porno, zum anderen kühle ästhetik, wie sie von vielen fotographen gepriesen wird. aber wo, genau, ist die grenze? das ist so ähnlich wie bei der sättigungskurve eines bildes: entweder kühl-schwarzweis oder bonbonbunt.

als ersten künstler, der nicht in dieses schema passt, möchte ich mal franz von bayros vorstellen, aber in ermangelung von zeit muss ein bildbeitrag warten.


ach ja, das ist KUNST, nich porno. wer trotzdem ein problem damit hat, möge nicht weiterklicken.